Deutsches Ärzteblatt, Jg.122, Heft 5, 07.03.2025
Mehr und mehr Universitätskliniken können CAR-T-Zellen in speziellen Laboren selbst herstellen. So haben sie die Möglichkeit, unabhängig von zugelassenen Indikationen schwer erkrankte Patientinnen und Patienten zu behandeln sowie Forschungsvorhaben voranzutreiben.
In zunehmend mehr Universitätskliniken, wie den Universitätskliniken Köln und Heidelberg, wird die Eigenproduktion von CAR-T-Zellen etabliert, um sowohl klinische Behandlungen von erkrankten Patienten als auch Forschungsprojekte zu ermöglichen. CAR-T-Zellen, bei denen T-Zellen des Patienten genetisch so modifiziert werden, dass sie chimäre Antigenrezeptoren (CARs) exprimieren, sind vor allem in der Therapie von hämatologischen Erkrankungen erfolgreich, zeigen jedoch auch Potenzial in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen und soliden Tumoren. Die Eigenproduktion bietet im Vergleich zu kommerziellen Herstellungsverfahren Vorteile in Bezug auf Kosten, Flexibilität und die Möglichkeit, individuelle therapeutische Ansätze zu entwickeln, insbesondere für Patienten, die nicht in die bestehenden zugelassenen Indikationen fallen. Kliniken wie die Universitätsklinik Heidelberg und Universitätsklinik Köln setzen auf diese Technologien, um sowohl bestehende CAR-T-Zell-Therapien zu erweitern als auch innovative Ansätze zu erforschen. Die Möglichkeit der Eigenproduktion könnte langfristig dazu beitragen, regulatorische Hürden abzubauen und eine breitere Patientengruppe von dieser fortschrittlichen Therapie profitieren zu lassen.
„…Vielversprechende Therapie - Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die CAR-T-Zell-Therapie für die Behandlung verschiedener hämatologischer, onkologischer und rheumatologischer Erkrankungen schon heute zum klinischen Alltag gehört und großes Potenzial für vielfältige weitere Anwendungsgebiete besitzt. Umso wichtiger erscheint es, diese Therapieform auch außerhalb kommerzieller Interessen weiterzuentwickeln sowie regulatorische Barrieren der Eigenherstellung und akademischen Anwendung abzubauen. Für Prof. Müller-Tidow ist klar: „Wir können mit diesen Therapien sehr vielen Menschen helfen.“ …“
Link: PDF – CAR-T-Zellen: Immuntherapie in Eigenproduktion – Deutsches Ärzteblatt (aerzteblatt.de)
Bildquelle: Innere Medizin V: Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Heidelberg